Keep the lights on – Sport während der Karenz

Unter dem Motto „Keep the lights on“ kann man mein Jahr zuhause in der
Karenz gut beschreiben. Weit weg von Wochenkilometern und ernstzunehmenden Trainings. Während der Schwangerschaft habe ich mir alles sehr „blumig“ ausgemalt. Mit dem Kinderwagen joggend die Praterhauptallee auf und ab
laufen. An den Wochenenden im Wienerwald wandern mit Baby in der Trage oder auch die Möglichkeit, dass Oma und Opa aufpassen und ich im Sommer ausgiebige Rennradrunden drehe. Die Realität sah leider ganz anders aus.

Von Eupherie bis zur Resignation

In den ersten drei Monaten nach der Geburt meines Sohnes war ich noch sehr optimistisch, was den Sport betrifft. Zwar waren damals die Nächte auch schon anstrengend, da er auch zu Beginn häufig in der Nacht auf war, allerdings haben die Hormone ihr übriges getan. Langsam habe ich mich herangetastet und bin sogar im Oktober schon (4 Monate nach Geburt) meinen
ersten Wettkampf gelaufen. Doch so sollte es nicht weitergehen. Von Anfangs 3 Stunden Sport pro Woche bin ich mit Beginn der kälteren Jahreszeit auf 1,5 Stunden abgerutscht. Monatelanger Schlafentzug, kaum Kraft und ein Baby,  das nicht im Kinderwagen schlafen wollte, haben auch nicht geholfen mich wieder auf Level zu bringen. Ich war zuversichtlich,  dass es im Frühling besser sein würde. Nachdem es uns dann auch mit Corona erwischt hatte und ich eine weitere Zwangspause hatte, dachte ich, jetzt muss es bergauf gehen. Auch hier leider Fehlanzeige, ich konnte nur dann meine Laufrunde machen, wenn mein Mann mir den Kleinen für eine Zeit abgenommen hat. Unter der Woche war es schwierig, da auch er arbeiten musste. Mehr als 2x pro Woche habe ich es nicht geschafft laufen zu gehen. Meine Wochenkilometer sind auf max. 20 von den ursprünglichen 50 Wochenkilometern gesunken. Neidisch habe ich den Müttern zugesehen, die ihre Kinder entweder im Kinderwagen liegen hatten, oder im Tragetuch getragen und fröhlich „Mama-fit“ Trainings im Park bei Sonnenschein mitgemacht hatten. An so etwas wagte ich gar nicht zu denken. In Summe waren es drei Wettkämpfe, an denen ich in dem einen Jahr teilgenommen hatte, die Ergebnisse „so-lala“, aber nichts herausragendes.

Erstes Erfolgserlebnis – 12 Kilometer mit dem Kinderwagen

Das erste Mal hatten wir dann im April ein Erfolgserlebnis – mein Sohn ist im Kinderwagen eingeschlafen. Die nächsten Wochenenden sind wir so gemeinsam laufen  gegangen. Es war herrlich, wir konnten über 1 Stunde gemeinsam laufen, die 12 Kilometer sind sich so bei jedem Lauf locker ausgegangen. Es blieben mir noch 2 Monate, bis ich wieder zu arbeiten beginnen würde. Die Tage wurden länger und das Wetter auch besser oder wärmer, also dachte ich mir – wandern/spazieren passt perfekt, um die Fitness wieder in Schwung zu bringen. Leider auch hier Fehlanzeige, im Kinderwagen ist mein Baby nur zum
Schlafen geblieben, länger als 10 Minuten wollte er einfach nicht sitzen bleiben. Autofahren hasste er sowieso. Mit der Trage ging es leider auch nicht besser, er hat sich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, bis ich ihn auf meinen meinem Arm nach Hause getragen habe. Also fiel auch das Wandern ins Wasser.

Erstes ernstzunehmendes Krafttraining – CrossFit

Da an Sport gemeinsam mit Baby nicht geklappt hat, musste ich Alternativen suchen.  Zwei Wochen vor Ende der Karenz hatte ich es geschafft, dass er für 2 Stunden bei meiner Mutter geblieben ist, sodass ich 2x pro Woche CrossFit gehen konnte. Es tat mir unheimlich gut und ich merkte, wie sehr ich den intensiven Sport vermisse.

Alles in allem habe ich mir das erste Jahr mit Baby und Sport definitiv anders vorgestellt und nun hat mich der Alltag wieder. Sport funktioniert für mich nun nur noch an den Randzeiten des Tages. Mein Ziel ist es, meine Wochenkilometer zumindest auf 25km/pro Woche aufzufüllen und 1x pro Woche Kraftsport zu machen,  um nicht nur „die Lichter anzulassen“ , sondern auch wieder eine ernstzunehmende Fitness herzustellen.

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